PV 444 = „Personenvagn“ mit 4 Sitzen aus dem Jahr 1944. So lässt sich der Name des beliebten Schweden erklären. Schwieriger zu beantworten ist die Frage, warum die Produktion des Buckelvolvos eingestellt wurde. Ja, warum eigentlich?
Ich bin der schwedischen Schönheit direkt erlegen, als ich sie sah! Für mich ist der Volkswagen mit seinem niedlichen Hinterteil einer der alltagstauglichsten Oldtimer überhaupt. Ab 10.000 Euro bekommt man ein brauchbares Modell. Der robuste Oldtimer läuft und läuft und läuft bis heute. Auch an Ersatzteile ist noch zu kommen. Ein Manko gibt es allerdings: Durch den flachen Buckel bietet der Kofferraum kaum Platz.
Eigentlich war die runde Form des Buckelvolvos für die damalige Zeit total veraltet und wurde bei anderen Autoherstellern gerne als „Vorkriegs-Design“ abgetan. Doch der buckelige Schwede hat es trotzdem geschafft – und das nicht nur in Europa, sondern weltweit! Auf die schwedische Schönheit mussten Fans bis zu zwei Jahre warten – so lange waren nämlich teilweise die Lieferzeiten. Im Inneren des Wagens befindet sich eine Blumenvase, die angeblich über die lange Wartezeit hinwegtrösten sollte.
Der Buckel-Volvo galt zu seiner Zeit als eines der sichersten Personenfahrzeuge. Er ist mit Sicherheitsgurten ausgestattet, was alles andere als typisch war, und wurde aus besonders dickem Blech gebaut. Trotzdem wurde die Produktion 1965 eingestellt. Als Grund gab Volvo an, dass sich der Bau des Buckelvolvos nicht rentieren würde. Ziemlich unglaubwürdig! Wahrscheinlicher ist es, dass Volvo Platz schaffen wollte für den neuen Amazon. Die Schweden haben uns also einen Liebling genommen, dafür aber einen anderen geschenkt.
Immerhin durfte sich unser buckliger Schwede gebührend verabschieden. Das 440.000. Modell des PV 544 lief direkt vom Band in ein Museum. Die übrigen 26 Modelle wurden verlost.
Übrigens: Der Buckelvolvo ist nicht nur der Sieger der Herzen. Bei der Safari Rallye (mundläufig die härteste Rallye der Welt bis zu ihrem Ende 2003) siegte ein PV544 gegen seine jüngeren und technisch ausgefeilteren Gegner. Am Steuer saß allerdings kein Schwede, sondern ein Inder.
- PV 444
- PV 544
- PV 445 Duett
Das erste Modell (1947) des buckeligen Schweden konnte in schwarz, später auch in grau, dunkelrot und blau erstanden werden. Die Heck- und Frontscheibe des 2-Türers waren zweigeteilt.
Der Buckel ist jetzt eine Limousine und bietet Platz für 5 Personen. Heck- und Frontscheibe sind durchgängig. Das Modell kommt 1958 auf den Markt.
Dieser Buckelvolvo kommt ganz ohne Buckel daher. Der Kombi hat ein gerade abfallendes Heck und kommt 1953 auf den Markt. Er kommt in Zweifarbenlackierung – damals unheimlich modern.