Der Vintage Flaneur hat eine Nische entdeckt! Vor ihm gab es kein deutschsprachiges Print-Magazin, dass sich auf einer anspruchsvollen und flächendeckenden Ebene mit den guten alten Zeiten auseinandergesetzt hat. Wir alle kennen Zeitschriften, die sich mit unserer bevorzugten Musik beschäftigen oder Retro-Einrichtungstipps geben. Aber eine Zeitschrift, die alle Ecken unseres Lifestyles berücksichtigt? Das ist neu! Und ich freue mich darauf euch den Flaneur ein Stückchen näher zu bringen.
Vintage Flaneur No 9
Die neunte Ausgabe des Vintage Flaneurs trägt das Motto Frühling, was zwei ausgiebige Bildstrecken verdeutlichen. Leider kommen hier die Damen deutlich informierter davon als die Herren, die nur in der Bildstrecke „Gut behütet“ berücksichtigt werden. Das Motto zieht sich konsequent durch die 118 Seiten der Zeitschrift: Neben den Modestrecken gibt es Gewinnspiele, Rezepte, sowie Do-It-Yourselfs für Dekoration und Kleidung. Auf den hinteren Seiten der Zeitschrift verstecken sich kulturelle Beiträge: Kosmetik-Geschichte, Architektur, Design, Technik, Kunst, Gesellschaft, Literatur, Fernsehen und Veranstaltungen sind hier Thema.
Meine Tops und Flops im Vintage Flaneur
Flop-Beiträge: Das Haar-Tutorial von Miss Mint Vintage Hair, deren Arbeit ich eigentlich sehr schätze, hat mir nicht geholfen. Der Platz in einer Zeitschrift ist sehr begrenzt weshalb Print meiner Meinung nach nicht das ideale Format für ein Tutorial ist. Hier könnte sich der Flaneur überlegen, ob es sinnvoll wäre, die Fotostrecke mit einem Videokanal zu ergänzen. Ich würde mich auf jeden Fall drüber freuen!
Top-Beiträge: Zwei meiner Meinung nach sehr talentierte Schreiberlinge sind Tanja zur Mühlen von Wunder-Same Vintage und Victoria Beyer von Vintage-Mädchen. Der Beitrag über Schmuck in Blütenform hat mich vom Layout her wenig begeistert, da der sehr unruhige und teilweise dunkle Hintergrund mich beim Lesen behindert hat. Aber die gute Recherche von Tanja hat mich dennoch dazu gebracht den gesamten Text zu lesen. Der Beitrag über Roy Liechtenstein von Victoria hat mir rundum gefallen. Gutes Layout, interessante Fakten und schöner Schreibstil. Tanja und Victoria sollte die Flaneur-Familie als Autorin definitiv beibehalten.
Money, Money, Money
Auch der Vintage Flaneur kann sich nicht ausschließlich durch die Einnahmen auf dem Verkauf der Zeitschrift finanzieren. Werbeeinnahmen sind ein wichtiges Standbein für Medien. Das schöne im Vintage Flaneur: Anzeigen stören nicht beim Lesen. Sie sind passend zum restlichen Layout der Zeitschrift aufgemacht und oft versteckt sich sogar ein Gutschein für den nächsten Einkauf in der Anzeige. Im Flaneur stört die Werbung also nicht und hat für mich sogar einen Mehrwert!
Meine Bewertung:
Der Flaneur richtet sich nicht an die klassische und sehr enggefasste Rockabilly-Szene. Der Flaneur ist für die Kunst-Liebhaber, Geschichts-Interessierten, Naschkatzen und Spießer unter uns. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, sollte die nächste Bahnhofsbuchhandlung aufsuchen. Hier kann man den Flaneur nämlich deutschlandweit kaufen.
- Erstausgabe
- Auflage
- Preis/Leistung
12.09.2013
6x Jährlich 10.000 Exemplare pro Ausgabe
Preis: 6,80€ bei einer geschätzten Lesedauer: 3,5 Stunden